In einer ambitionierten Ankündigung gaben OpenAI und NVIDIA am 22. September 2025 ihre strategische Partnerschaft bekannt: Gemeinsam wollen sie mindestens 10 Gigawatt KI-Rechenleistung über NVIDIA-Systeme bereitstellen. Um dies zu ermöglichen, plant NVIDIA eine Investition von bis zu 100 Milliarden US-Dollar, die schrittweise im Zuge der Infrastrukturauslieferung freigegeben werden soll.
Was ist geplant – und wann geht’s los?
Der Plan sieht so aus:
- Die erste Gigawatt-Stufe soll in der zweiten Hälfte von 2026 online gehen, auf Basis der Vera Rubin Plattform von NVIDIA.
- Wenn alles nach Plan läuft, wächst die Kooperation über die Jahre hinweg zu einer der massivsten KI-Infrastrukturprojekte überhaupt. NVIDIA und OpenAI streben an, in den kommenden Jahren gemeinsam ein Netzwerk aus Datenzentren zu errichten.
- NVIDIA wird laut Vereinbarung nicht nur als Hardwarelieferant auftreten, sondern als bevorzugter strategischer Partner in Sachen Rechenleistung und Netzwerkinfrastruktur. Die Roadmaps von Modell-/Infrastruktursoftware bei OpenAI und Hardware/Software bei NVIDIA sollen eng verzahnt werden.
Wer sagt was? Stimmen aus der Führungsspitze
Jensen Huang, Gründer und CEO von NVIDIA, bezeichnete das Vorhaben als „nächsten Sprung“ in der KI-Entwicklung:
„Diese Investition und Infrastrukturpartnerschaft markiert den neuen Beschleuniger – wir setzen 10 Gigawatt ein, um die nächste Ära der Intelligenz zu befeuern.“
Sam Altman, CEO von OpenAI, betonte die Bedeutung von Rechenleistung als Fundament:
„Alles beginnt mit Compute. Die Recheninfrastruktur wird die Basis für die Wirtschaft der Zukunft sein. Wir nutzen, was wir gemeinsam mit NVIDIA bauen, um KI-Durchbrüche zu schaffen und Menschen und Unternehmen in großem Maßstab zu befähigen.“
Greg Brockman, Präsident von OpenAI, betonte die partnerschaftliche Tiefe:
„Wir arbeiten schon lange mit NVIDIA – vom ersten DGX-System bis zu heutigen Mega-Projekten. Die Skalierung auf Millionen von GPUs wird es uns ermöglichen, Modelle und Technologien weiter voranzutreiben.“
Warum ausgerechnet 10 Gigawatt?
Zehn Gigawatt mögen abstrakt klingen – doch im KI-Kontext ist das riesig:
- Es bedeutet den Aufbau von Millionen von GPU-Einheiten, verteilt über große Datenzentren, mit hoher Verfügbarkeit und Energiebedarf.
- Eine solche Infrastruktur ist notwendig, um komplexe KI-Modelle sowohl zu trainieren als auch im Einsatz („Inference“) effizient zu bedienen. Ohne massiven Ausbau an Hardware wäre die Skalierung moderner Modelle nicht möglich.
- Die Struktur des Deals sieht vor, dass NVIDIA seine Investition schrittweise freigibt – gekoppelt an erreichte Meilensteine der Deployment-Phasen.
Chancen & Risiken
Chancen
- OpenAI erhält eine vorhersehbare, leistungsfähige Infrastruktur, um neue Modelle schneller und zuverlässiger auszurollen.
- NVIDIA sichert sich mit der Rolle als Hardware-Partner langfristige Abnahmeverträge und Einfluss auf die KI-Ökosystementwicklung.
- Durch die Bündelung von Investitionen und Technologien wird Effizienzsteigerung möglich – von Kühlung bis Netzwerkoptimierungen.
Risiken
- Der Energiebedarf ist immens: 10 Gigawatt Infrastruktur erfordert große Mengen Strom, Kühlung und Standortplanung.
- Verzögerungen bei Genehmigungen, Infrastrukturproblemen oder Lieferengpässen können den Zeitplan gefährden.
- Die Finanzierung und Freigabe der 100-Milliarden-Dollar-Investition hängen von vielen Bedingungen ab und sind nicht garantiert.